„STAR WARS: DIE LETZTEN JEDI“ – 1 Film, 2 Meinungen (Review)

Von Michael Koppe und Melanie Pozo Alcocer

Kurzinhalt

Auf faszinierende und unerwartete Weise setzt STAR WARS: DIE LETZTEN JEDI die Handlung aus STAR WARS: DAS ERWACHEN DER MACHT fort. Im neuen epischen Abenteuer der Skywalker-Saga werden uralte Mysterien der Macht entschlüsselt und erschütternde Enthüllungen aus der Vergangenheit kommen ans Tageslicht.

STAR WARS: DIE LETZTEN JEDI vereint erneut alte und neue Helden vor der Kamera: Mark Hamill, Carrie Fisher, Adam Driver, Daisy Ridley, John Boyega, Oscar Isaac, Lupita Nyong’o, Andy Serkis, Domhnall Gleeson, Anthony Daniels, Gwendoline Christie, Kelly Marie Tran, Laura Dern und Benicio Del Toro gehören zur eindrucksvollen Besetzung des Films, der von Kathleen Kennedy und Ram Bergman produziert wurde. Als ausführende Produzenten zeichnen J.J. Abrams, Tom Karnowski und Jason McGatlin verantwortlich. Rian Johnson schrieb das Drehbuch und führte Regie.

Was Micha sagt…

Er ist raus, Episode 8, der neue Star Wars und jeder eingefleischte Star Wars-Fan fragt sich:

„Ist dies der neue Empire Strikes Back? Und wie Star Warsy ist der Film eigentlich?“

Ich greife an dieser Stelle mal vor – denn auch wenn ich das Review Spoiler frei halten werde, denn ich möchte jedem die Gelegenheit geben mit so wenig Wissen wie möglich in den Film zu gehen – also kurz gesagt:

Nein, The Last Jedi ist nicht ein neuer Empire Strikes Back! Der Film ist jedoch Star Wars genug, um ihn sich anzuschauen – nicht ohne Fehler aber mit vielen epischen Star Wars Momenten, die einem erwachsenen Mann (und einer erwachsenen Frau) die kindlichen Begeisterungstränen in die Augen treiben.

Puh erledigt, so ich geh jetzt einen Kaffee trinken und entspannen. 

Natürlich nicht, also ab ans Eingemachte: Der Film ist lang, sehr lang, um genau zu sein knapp über 2 Stunden und 30 Minuten lang. Wer sich also Sorgen macht hier zu kurz zu kommen, keine Panik, der Aufschlag für Überlänge an der Kinokasse ist gerechtfertigt. Und nun zu den Fragen, die eingefleischte Fans unter den Fingernägeln brennen:

  • Kommt Luke im Film in mehr als nur einer Nebenrolle vor? Ja!
  • Gibt es epische Weltraumschlachten? Ja!
  • Gibt es den Konflikt zwischen Gut und Böse (Dunkel und Hell)? Ja!
  • Gewinnt die eine oder die andere Seite (sprich Rebellion oder The New Order aka das Imperium)? Nein, sonst ginge die Geschichte ja nicht weiter…

Warum, also, ist der Film nicht perfekt? Die Zutaten sind ja alle da – sogar mit einem großen Schwung Nostalgie beigemischt. Diese Antwort findet man im Detail. Disney versucht hier einen Spagat ähnlich wie bei Episode 7, auf der einen Seite den Zuschauern genug Fanservice zu bieten – auf der anderen Seite versuchen sie das Star Wars Universum weiter auszubauen und sich auf weitere Teile vorzubereiten. Die Hälfte der Zeit gelingt dies sehr gut, die andere Hälfte der Zeit floppt der Versuch. Das hin und her im Film zwischen absolut fantastischen Teilen der Handlung und Interaktion der Charaktere und den Szenen, wo man sich als Zuschauer fragt: “Musste diese Szene sein?“ sorgen für ein auf und ab und lassen den Film weniger wie aus einem Guss wirken. „It’s a bumpy ride“ würde der Engländer hier sagen. Ein bisschen mehr Struktur und der Verzicht auf einige kleine Handlungsstränge hätten hier gut getan. 

Was meiner Meinung nach wirklich gelungen ist, sind einige Überraschungsmomente und Wendungen im Film. Ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass ich das eine und andere mal die Handlung und ihr Resultat nicht vermutet hätte. Manchmal hat es funktioniert, manchmal war es eher okay. Das Gleiche gilt auch für den Humor, der im Film verstreut ist. Einige der Gags haben gezündet mit Kino weitem Gelächter, andere waren Blindgänger. Auf Details zu den Charakteren werde ich an dieser Stelle verzichten, um nichts zu Spoilern. Die meisten Hauptcharaktere funktionierten in ihren jeweiligen Rollen. Was ihre Entwicklung angeht, belassen wir es dabei.

Mein Fazit: Solide 7.5 mit dem leider verschenkten Potential einer 8.5

Was Melanie sagt…

Am liebsten würde ich sagen: Ich schließe mich Micha komplett an! Was soll ich da noch ergänzen? Er hat alles gesagt – und ist ohnehin der größere Star Wars-Nerd von uns Beiden! Aber die Macht ist mit mir – und auch ich werde mich nicht davor drücken, meine Meinung Kund zu tun.

Denn tatsächlich fällt es mir etwas schwer genau zu definieren, was mir gefallen hat – und wo genau die Schwachstellen des Filmes sind. Und wenn ich von Schwachstellen rede, ist das sicherlich Jammern auf hohem Niveau. Vorweg vielleicht das Positivste: Ich habe mich wahnsinnig unterhalten gefühlt und hatte ganz viele Retro-Momente, die mich in das elterliche Wohnzimmer zurückversetzt haben – als ich noch als Dreikäsehoch zum Ersten Mal Stars Wars gesehen habe. Wir reden natürlich von den Episoden IV–VI mit Han Solo, Prinzessin Leia, Luke Skywalker & Co. Die bösen Prequels erwähne ich gar nicht erst. 

Aber der Film hat Längen. Tatsächlich eine reale Länge von 152 Minuten. Aber auch eine Länge, die durch einen teilweise unrunden Storyline-Fluss getrieben wird. Sagen wir es mal so: Ich habe zwischendurch ein Mini-Nickerchen gehalten. Fairerweise muss ich zugeben, dass sobald es dunkel wird und irgendetwas flimmert und flackert, ich leider prädestiniert bin einzuschlafen. Ja! Egal wie gut der Film… es ist die Pest! Aber so ganz catchy war der Part, den ich verpasst habe am Ende auch nicht. Und vielleicht ist das die Crux der Sache: Der Film will viel, erreicht auch viel. Aber eben nicht alles, was er sich vorgenommen hat. Zu viele parallele Stories, zu viele neue Charaktere. Allerdings nicht nur bei den Neuen habe ich mich ein paar Mal gefragt: Was treibt diese Person an? Warum agiert sie jetzt genau so? Ungerne will ich Spoilern – daher sei hier nur als Beispiel eine Szene mit Finn erwähnt, die zwar die Geschichte vorantreibt, mich aber mit ganz vielen Fragezeichen zurückgelassen hat. Wenn Ihr Euch fragt, ob das nun die Stelle war als ich für maximal fünf Minuten eingeratzt bin? Jawoll, schuldig im Sinne der Anklage.

Es gibt aber auch Szenen mit Kylo Ren und Rey, die mich nicht hundert Prozentig überzeugt haben. Ich sehe Potenzial, das allerdings noch lange nicht erreicht wurde. Auch in den Kampfszenen. Da erinnere ich mich an ein episches Gefecht zwischen Anakin Skywalker / Darth Vader und Obi Wan, das legendärer war als das, was die Beiden im 8. Star Wars abgeliefert haben. Und ja, ich meine die Kampfszene im 3. Teil der Star Wars Reihe „Star Wars Episode III – Die Rache der Sith“ die eigentlich für immer und ewig unerwähnt bleiben sollte. Ich weiß, Schande über mich! Aber mehr will und kann ich nicht sagen ohne zu spoilern! 

Warum ich aber trotzdem denke, dass es sich lohnt in den neuen Star Wars zu gehen? Zwei Sachen: Prinzessin Leia und Luke Skywalker. Beide waren für die schönsten und überraschendsten Szenen verantwortlich. Und die wundervolle Carrie Fisher noch mal in ihrer berühmtesten Rolle zu sehen, nachdem sie unsere Welt letztens Jahr zu früh verlassen hat, war unfassbar berührend. 

Daher mein Fazit: Ebenfalls 7,5 von 10 Lichtschwertern – aber Disney: Da geht noch mehr!!!

 
STAR WARS: DIE LETZTEN JEDI
Regie: Rian Johnson
mit Mark Hamill, Carrie Fisher, Adam Driver, Daisy Ridley, John Boyega, Oscar Isaac, Lupita Nyong’o, Andy Serkis, Domhnall Gleeson, Anthony Daniels,
Gwendoline Christie, Kelly Marie Tran, Laura Dern und Benicio Del Toro      
 
Deutscher Kinostart: 14. Dezember 2017
im Verleih von Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
auch in Disney Digital 3D™
 
 

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