Darum geht’s in der Serie
„Y: The Last Man“ basiert auf der gefeierten DC-Comics-Serie von Brian K. Vaughan und Pia Guerra, in der wir in eine postapokalyptische Welt geführt werden, in der ein verheerendes Ereignis alle Säugetiere mit Y-Chromosom ausgelöscht hat – bis auf einen Cis-Mann und seinen Kapuzineraffen.
Die Serie folgt den Überlebenden bei ihrem verzweifelten Versuch, das, was verloren gegangen ist, wiederherzustellen und dabei die Gelegenheit zu ergreifen, etwas Besseres aufzubauen.
Y – THE LAST MAN basiert auf einer 60 Hefte umfassenden Science-Fiction Comicbuch-Reihe, die von 2002 bis 2008 bei DC/Vertigo veröffentlicht wurde.
Grundlage dieser Serienkritik sind drei Episoden, die uns freundlicherweise vorab zur Verfügung gestellt wurden.
Vor der Serienkritik kommt der Trailer
Kommen wir nun zur Serienkritik – Y – The Last Man
Als die Comicbuch Reihe begann, befanden wir uns im Jahre 2002. Damals war die Geschichte eine kleine Revolution und wurde zu einem Überraschungserfolg.
2003 gabs dafür den National Comic Award, 2008 den Eisner Award und schließlich 2009 den Hugo Award für die beste grafische Geschichte.
Warum ich das erwähne?
Wir befinden uns jetzt, 2021, fast 20 Jahre nach Erscheinen des ersten Bandes.
In den letzten 20 Jahren hatten wir gefühlt über 100 Filme und Serien, die sich mit dem Themenkomplex Apocalypse und oder Post-Apocalypse auseinandersetzen.
Zudem leben wir seit fast zwei Jahren in einer Welt, die ein Virus fest im Griff hat und die durch die Klimakrise einer existentiellen Bedrohung ausgesetzt ist.
Die Prämisse, eine Welt fast ohne Männer, somit keine Chance auf Reproduktion, das Aussterben der Menschheit als realistische Zukunft vor Augen, all das wäre vor 10 Jahren noch ein unbekanntes Szenario gewesen.
2021 besteht jedoch die Gefahr, dass die Serie, ohne Zweifel spannend, gut gefilmt und gespielt, einem Mix aus Pech, schlechtem Timing und einer Art Übersättigung zum Opfer fällt.
Der Fairnes halber, die Realisierung der Serie war schwierig und hat gefühlt zehn Anläufe, unter anderem die eines Kinofilmes, drei Produktionsfirmen, vier Produzenten und 15 unterschiedliche Drehbuchautoren gebraucht, bis sie final das Licht der Welt erblickte.
Nach den ersten drei Folgen drängt sich mir das Gefühl von „been there done that“ auf. Ich hoffe auf eine Weiterentwicklung des Plots, der im Fortgang der Geschichte weniger berechenbar ist.
Außerdem muss sich die Serie in den verbleibenden Folgen entscheiden, ob ihr Subtext mehr ist, als Schatten-Feminismus, der etwas vortäuscht, was real nicht existiert.
Ob die Y – The Last Man etwas für die Fans der Comics ist, vermag ich nicht zu beurteilen, da ich die Comic Bücher nicht gelesen habe.
Wer von apokalyptischen Szenarien nicht genug kriegen kann, ist hier sicher gut aufgehoben.
Fazit: Ausbaufähige 7/10 Goldblums