It feels good to be bad…
Darum geht’s in SUICIDE SQUAD
Man stellt ein Team aus den gefährlichsten derzeit einsitzenden Superschurken zusammen, rüstet sie mit dem schlagkräftigsten staatlich geprüften Waffenarsenal aus und schickt sie auf ein Himmelfahrtskommando, um einem rätselhaften, unüberwindlichen Wesen den Garaus zu machen: Die amerikanische Geheimagentin Amanda Waller ist überzeugt, dass nur eine heimlich instruierte Gruppe aus bunt zusammengewürfelten, zwielichtigen Gestalten vom Bodensatz der Gesellschaft diese Mission meistern kann – weil sie nichts zu verlieren hat. Doch schon bald merken die Mitglieder der Suicide Squad, dass sie nicht rekrutiert worden sind, weil sie eine Chance auf Erfolg haben – vielmehr sollen sie praktische Sündenböcke abgeben, wenn das Unternehmen unweigerlich scheitert. Wie aber reagieren sie auf diese Erkenntnis? Stellen sie sich der Aufgabe, um beim Versuch draufzugehen? Oder beschließen sie, dass jeder seine eigene Haut retten muss?
Mein Fazit zu SUICIDE SQUAD
Ich fange mal mit dem Positiven an: Ich mag die Charaktere! Sie sind zwar nicht bis zum Ende ausgeklügelt und kratzen an der Oberfläche – aber für mich war es gut genug, dass ich das Potenzial erkannt habe. Und tatsächlich mochte ich die meisten Charaktere. Allen voran die Ladies! Margot Robbie als Vollbekloppte Schurkin Harley Quinn fand ich großartig. Und Viola Davis als Horror-Squad-Koordinatorin Amanda Waller haben einiges rausgerissen.
Leider kann die coole Vorstellungsrunde der Charaktere nicht über eins hinwegtäuschen: die Story ist lame. Und nicht nur das: leider ist sie auch holprig erzählt. Szenen sind irgendwie aneinandergereiht, die Übergänge unsauber. Als ob die Dramaturgie komplett gefehlt hätte und man im Schnittraum entschieden hätte, wir kriegen das auch ohne hin. Es wird gemunkelt, dass das Warner viele Szenen nachdrehen lassen hat, um den Film leichter zu machen. Massenkompatibler. Darüber zu mutmaßen, ob das dem Film geschadet hat, steht mir nicht ganz zu. Ich kenne die ursprüngliche Version nicht.
Es wird sicherlich viel auch viel kritisiert werden, dass die Schurken nicht unbedingt Schurken sind. Allerhöchstens lauwarme Bösewichte. Aber eben nicht böse genug. Tatsächlich mochte ich persönlich bei „Suicide Squad“ das Spiel zwischen Gut und Böse. Die Grenzen sind verwischt. Sind die Guten wirklich so gut und die Bösen wirklich so schlecht? Oder muss nicht manchmal was Böses getan werden, um Gutes zu erreichen? Und kann Gutgemeintes auch mal extrem übel enden?
Apropos Bösewicht: Leider war ich ein wenig enttäuscht vom Joker. Ihm wurde nicht genug Raum gegeben sich zu entfalten. Und so kann Jared Letos Darstellung nicht annähernd an Heath Ledgers Spiel rankommen. Vielleicht wäre die Reduzierung der Charaktere ganz gut gewesen. Zu viele Köche verderben manchmal wirklich den Brei…
Fazit: kunterbuntes Popcorn-Kino mit viel Action und wenig Story. Für eine verregnete Sommernacht aber ein ganz unterhaltsames Kinoerlebnis! 6/10 Punkten!