Review zum Remake von 3 Haselnüsse für Aschenbrödel

Jetzt heißt es stark sein für Traditionalisten: Es gibt tatsächlich ein Remake des ultimativen Weihnachtsfilms 3 HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL! Der Film kommt aus Norwegen und läuft hierzulande ab 20. Dezember bei Amazon Prime. Ich bin normal der Ultra-Grinch. Alles an Weihnachten ödet mich an. Alles – außer 3 Haselnüsse. Deswegen musste ich mir unbedingt ansehen, was die sich da erlaubt haben!

Zum Inhalt von 3 HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel ist eine spektakuläre Neuerzählung des beliebten Märchenklassikers von 1973. Aschenbrödel nimmt Prime-Mitglieder mit auf ihrer Reise durch verschneite Wälder und in die Berge auf ihrer Suche nach einem Weg ihrer bösen Stiefmutter zu entkommen und die Liebe zu finden. Zu sehen gibt es aufregende Ausritte, Bogenschießen, einen extravaganten königlichen Ball mit wunderschönen Kleidern und eine gehörige Portion Magie.

Meine Review

Grundsätzlich folgt die Neuauflage dem Klassiker sehr, sehr nah. So nah, dass ich mich natürlich zunächst fragte, was das dann überhaupt soll. Doch im Gesamtbild, und wenn man den Ultra-Fan mal ein wenig außen vor lässt, wird deutlich, was der Sinn eines Remakes dieser Art ist. Der Film will das Rad nicht Neuerfinden, sondern lediglich mit Chrom-Felgen und einem neuen Mantel versehen. Den Klassiker schlicht, an moderne Sehgewohnheiten anpassen, damit auch junge Menschen den Einstieg finden können, ohne vom Schleier des Alten abgeturnt zu werden.

Denn seien wir mal ehrlich: Wer nicht gerade ein Film-Connaisseur ist, der schaut sich doch kaum noch alte Schinken an. Meine Generation schaut vielleicht Filme bis in die 70er zurück, mit einer gewissen Kult-Liebe. Doch alles was älter ist, pass einfach nicht oder nur wenig zu unseren Sehgewohnheiten. Ähnlich verhält sich das mit den Kids von heute. Ab einem gewissen Abstand, kommen sie an das Medium nicht heran, sofern es nicht aufgefrischt wurde.

Einige, wenige Änderungen gibt es

Zwar sagte ich, dass das meiste wirklich sehr nah beim Original ist, manche Szenen gar eins zu eins kopiert, aber einige kleine Änderungen gibt es dennoch. Der Film spielt natürlich in Norwegen, gedreht wurde aber teilweise auch in Lithauen. Die norwegische Winterlandschaft und Naturphänomene wie Polarleuchten sind dabei eher Änderungen oberflächlicher Natur.

Die Magie findet im Remake von 3 HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL sehr viel ausformulierter magisch statt. So fallen die neuen Outfits nicht einfach plopp aus der Nuss, sondern flattern umher und verwandeln Aschenbrödel nahezu. Auch haben die Gegenstände nun einen Bezug zu ihr. Der Bogen, der sie zum Jäger macht, gehörte ihrem Vater, das Ballkleid trug einst ihre Mutter.

Die böse Stiefmutter ist fast schon abstrus diabolisch dargestellt. Ihre Frisur ist dabei an die der Stiefmutter aus dem Original angelehnt, aber die Geheimratsecken und Haarbögen sitzen viel höher. Sie hat sehr helle Haut  und trägt teilweise dunklen Lippenstift und tiefschwarze Kleider – alles um auch dem letzten Deppen in der hintersten Reihe klarzumachen, das diese Person unnachgiebig böse ist.

Statt Linsen und Erbsen darf Aschenbrödel hier nun Pailetten sortieren, die vom Stylisten übrig waren, der extra einkutschiert wurde, um die Ballkleider auszugestalten. Dieser ist dabei natürlich ein moderner, metrosexueller Fashionstar, welcher sich natürlich über jedes Gramm zu viel an seinem Modell beschwert. Geradezu konträr wirkt dagegen, dass die legendäre erste Tanzpartnerin des Prinzen sich zwar deutlich am roten Kleid wiedererkennen lässt, aber nun eine schlanke Frau ist. Auf den Gag mit der „Dicken“ verzichtete man also, aber die Schlanke auf Diät setzen geht klar.

Mein Fazit

Gegen Ende häufen sich die Änderungen doch ein wenig mehr. Aber das möchte ich an der Stelle natürlich nicht spoilern. Diese Änderungen sind alles in allem im Rahmen der Anpassung an moderne Sehgewohnheiten und gesellschaftliche Veränderungen. Aber keine Sorge, meines Erachtens ist da nichts dabei, was einem Klassiker Fan von 3 HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL nachhaltig den Spaß verderben wird, sofern er oder sie diesen denn hat.

Was noch auffällt: die Musik. Bzw das Ausbleiben dieser. Das Original Thema erkennt ein jeder Deutsche direkt und träumt sich ins Winter Wonderland um Schloss Moritzburg. Doch so ein eingängiges musikalisches Thema gibt es hier nicht. Generell ist Musik eher nebensächlich, was wundert, denn die Hauptdarstellerin Astrid ist in Nowegen als Sängerin bekannt.

Alles in allem gebe ich dem Film – aus meiner Sicht 6 von 10. 
Ich verstehe, warum es den Film gibt. Er hat generell seine Daseinsberechtigung. Aber ich bleib dann doch beim Original!

Stay Tuned: ich durfte Hauptdarstellerin Astrid ein paar Fragen zum Film stellen! Das Interview kommt nächste Woche!

Bildrechte: © ADS Service (Norwegen) / Amazon Prime Video

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