Review zu BETTY (Sky)

Die sechsteilige Comedyserie BETTY ist am 8. und 15. Dezember jeweils mit drei Episoden am Stück ab 20.15 Uhr auf Sky Atlantic zu sehen sowie als komplettes Box Set auf Sky Ticket verfügbar. Die von HBO produzierte Serie zeigt eine Gruppe weiblicher Skatergirls in der von Männern dominierten Szene. Ich hab schon mal reingeschaut…

Zum Inhalt von BETTY

Eine Gruppe von Freunden, die All-Girl-Skate-Crew, verbringt ihre Tage damit, Skater-Tricks zu lernen, Gras zu rauchen und mit den Typen zu streiten oder zu flirten, die den Skatepark in ihrem New Yorker Bezirk für sich alleine beanspruchen. Da wäre die eigenwillige und loyale Janay (Dede Lovelace), Honeybear (Moonbear), die äußerlich ruhig wirkt, in deren Innern aber emotionale Kämpfe toben; Kit (Nina Moran) ist ein kleines Kind im Körper einer Frau, humorvoll und liebenswert. Die attraktive Straßengöre Indigo (Ajani Russell) hängt gerne im Van eines Freundes ab, um dort Gras zu rauchen. Und dann ist da noch die scharfsinnige, aber zurückhaltende Camille (Rachelle Vinberg), die von den Typen im Skatepark anerkannt ist und als einziges Girl Einlass in die Halfpipehallen hat.

Meine Review

Die Serie basiert auf dem Film SKATE KITCHEN von Crystal Modelle, welche auch diese Serie schuf. Der Serientitel BETTY ist, wider erwarten, kein Crew Mitglied von den Hauptcharakterinnen sondern eine umgangssprachliche Bezeichnung für Skatergirls. Die Serie zeigt ein sommerliches New York, viel nackte Haut ohne pornös zu sein, junge Menschen die das Leben genießen – alles in allem ein toller Ausbruch aus der winterlichen Corona Tristesse!

Da ich leider den Film SKATE KITCHEN nicht kenne, fehlte mir hier anfangs vielleicht etwas die Einstiegshilfe. Denn in meinen Augen haben die ersten 2-3 Folgen kaum kohärenten Plot sondern wirken eher wie eine Aneinanderreihung von coolen Street-Clips. Junge Menschen die überwiegend Spaß haben. Stellenweise Momente die zeigen, dass weibliche Skaterinnen auf den Half-Pipes kaum bis gar nicht ernst genommen werden. Aber diese Momentaufnahmen dienen einen Zweck, denn sie staffieren die Welt aus, in die man sich erst einmal hineinversetzen muss.

Der Gesamtplot der Serie ist dennoch seicht. Denn die Hauptaufgabe scheint hier darin zu liegen Repräsentanz zu schaffen. Und da sehen wir praktisch alles, was die Gen-Z auszeichnet: coole junge Leute mit eigenwilligem Style und einem unsagbar fortgeschrittenem Verständnis für (sexuelle) Identität und Selbstbestimmung. Und vor allem und am wichtigsten: Frauen im Skate-Sport.

BETTY, ist keine Serie für jemanden der einen tiefen Plot und Wendungen sucht. Viel mehr sind die 6 kurzen Episoden wirklich ein Gesellschaftsbild für eine Subkultur von der ich für meinen Teil vorher kaum einen Plan hatte. Ich bin gespannt was HBO da in Staffel 2 liefern wird. Diese kann dann ja nur funktionieren wenn man den Plot doch etwas verdichtet. Für knapp 3h gute Unterhaltung mit viel Repräsentanz und Einblicken gebe ich 7 von 10 Punkten!

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