Review: „Wormwood“ / „Wermut“ (Netflix)

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Welche Wahrheit steht hinter der CIA, ihrem Einsatz von LSD und dem Konzept der Bewusstseinskontrolle… und hinter dem plötzlichen Tod eines Familienvaters? In einer Grenzen sprengenden Dokumentation untersucht Regisseur Errol Morris in „Wermut“ die Geheimnisse der Vergangenheit und erforscht, wie weit wir gehen würden, um die Wahrheit aufzudecken.

Mein Fazit zu „Wormwood“ / „Wermut“

Ich denke nicht, dass man für diese, wenngleich inhaltlich spannende Dokumentation, eine sechsteilige Miniserie gebraucht hätte. 90 Minuten sind ausreichend, um dem Erzähler (Sohn) genug Zeit zu geben, die wichtigsten Aspekte des Lebens des Vaters und der Familie, die Suche nach Indizien um den mysteriösen Tod des Vaters en Detail zu beleuchten und dem Zuschauer trotzdem noch genug Platz zur gedanklichen Eigenrecherche zu lassen.

Errol Morris scheint sich hier, im Gegensatz zu anderen seiner exzellenten Dokumentarfilme (u.a. „The Fog Of War, für den er 2004 des Oscar bekam), in den Möglichkeiten des Serienformats verrannt zu haben und zieht jedes Interview unnötig in die Länge.

Zwar gefällt die Kombination von Fiktion & Fakten, Originalfilm & neu gedrehtem Material, auch überzeugt Peter Sarsgaard, der den verstorbenen Vater eindringlich und sensibel darstellt – nur verliert man, durch die Länge der Sequenzen, öfter den Faden und dann irgendwann, trotz des interessanten Themengebietes, die Lust am Weiterschauen.

Was bei „How to make a Murderer“ und „The Keepers“ gerade durch die geschickte Mischung von Interview und Erzählstrang das Format Miniserie so eindringlich und berührend machte, verliert hier durch die extrem in die Länge gezogene Erzählweise, vor allem bei den Interviews, auf dem Weg zum Ende, das Momentum.

Fazit: 7/10 Goldblums

Foto: © Netflix

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