In „Wonder Wheel“ geht es um vier Menschen, deren Lebensläufe sich im hektischen Treiben des Vergnügungsparks auf Coney Island kreuzen: Die emotional instabile Ex-Schauspielerin Ginny (Kate Winslet) jobbt jetzt in einem Meeresfrüchte-Imbiss. Ginnys ungehobelter Mann Humpty (Jim Belushi) betreibt ein Karussell. Der attraktive junge Rettungsschwimmer Mickey (Justin Timberlake) träumt von einer Karriere als Bühnenautor. Und Humptys seit Langem getrennt lebende Tochter Carolina (Juno Temple) versteckt sich derzeit vor einer Gangsterbande in der Wohnung ihres Vaters. Vor dem pittoresken Meerespanorama auf Coney Island in den 1950er-Jahren taucht Vittorio Storaro „Wonder Wheel“ in die poetischen Bilder einer dramatischen Geschichte voller Leidenschaft, Gewalt und Verrat.
Mein Fazit zum Film „Wonder Wheel“
Rummelplatz-Nostalgie mit Kate Winslet und magischen Bildern aber recht schlicht und hölzern – so könnte man den Charme von „Wonder Wheel“ in einem kurzen Satz zusammenfassen. Richtig in die Tiefe geht Altmeister Woody Allen mit seinen Figuren nicht – und auch die Story bleibt größtenteils an der Oberfläche. Kate Winslet brilliert mit ihrer Darstellung aber lässt alle anderen blass neben sich aussehen. Ob Justin Timberlake, James Belushi oder Juno Temple – niemand kann mit Kate mithalten.
Doch obwohl ich Kate Winslet tatsächlich herausragend fand, ging mir ihre Figur Ginny mit ihrer Migräne und ihrem konstant kurz vorm Nervenzusammenbruchsein unfassbar auf die Nerven. Theaterhaft, ist es immer wieder durch den Kopf geschossen. Ein Kammerspiel in drei Akten. Und so verstehe ich die schauspielerische Leistung der 42-Jährigen als eine Hommage an klassische Tennesse Williams Stoffe – allen voran „Endstation Sehnsucht.“
Fazit: Sehenswert vor allem für Theaterliebhaber – aber nicht der beste Woody Allen Film aller Zeiten. Daher 6 von 10 Punkten!
Wonder Wheel, USA 2017Regie, Buch: Woody Allen.
Kamera: Vittorio Storaro.
Mit: Kate Winslet, James Belushi, Juno Temple, Justin Timberlake.
Verleih: Warner Bros, 105 Min.