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Mit der Erziehung fängt das Abenteuer erst an – Review zu TRYING Staffel 4

Viele Jahre lang haben wir mit Nikki und Jason gelitten. Der Weg zur Adoption war gepflastert mit vielen Hürden. Doch am Ende von Staffel drei fanden nicht nur die beiden endlich ihr Glück – sondern gleich zwei Kinder auch endlich ein Zuhause. Seit dem 22. Mai gibt es bei Apple TV+ nun endlich die vierte Staffel der wunderbaren Serie TRYING zu sehen, und die zeigt: Kinder bekommen (auf welchem Weg auch immer) ist erst der Anfang des Abenteuers.

Zum Inhalt von TRYING Staffel 4

In dieser aufregenden neuen Staffel spulen wir sechs Jahre vor und entdecken, dass Nikki (Esther Smith) und Jason (Rafe Spall) erfahrene Adoptiveltern sind, die eine wunderbare kleine Familie aufgebaut haben, und von ihrem Umfeld unterstützt werden. Doch als ihre Teenager-Tochter Princess (Scarlett Rayner) beginnt, sich nach einer Verbindung zu ihrer leiblichen Mutter zu sehnen, sehen sich Nikki und Jason mit der ultimativen Prüfung ihrer elterlichen Fähigkeiten konfrontiert. 

Neben Esther Smith und Rafe Spall sind in weiteren Rollen Sian Brooke und BAFTA-Preisträger Darren Boyd zu sehen. Neu zum Cast stoßen Scarlett Rayner und Cooper Turner.

Auf der Suche nach Antworten

Der Zeitsprung von sechs Jahren mag für viele Zuschauende etwas perplex wirken. Wird uns hier nicht Zeit mit der kleinen Familie geklaut? Wie genau waren denn nun die Anfangsjahre? Aber ich persönlich empfinde ihn als gut gewähltes Stilmittel, um der Serie neuen Schwung zu verleihen. Diese ganzen Hürden sei es nur vor oder mit den neuen Kindern – die hatten wir zur Genüge. Klar gibt es da noch so viel mehr, aber das Ganze hätte ohne Zeitsprung schnell schablonenhaft wirken können.

Die Familie hat sich gefunden. Aber das beendet nicht die Themen rund um Adoption. Denn eines wird vermutlich alle adoptierten Personen eines Tages ereilen: der Wunsch danach, seine wahren Wurzeln zu finden. Und wie die sich mittlerweile im Teenageralter befindende Princess deutlich macht: Dieser Wunsch drückt mitnichten eine Ablehnung der Adoptiveltern aus. Doch Princess möchte wissen, wer diese Person ist, die sie auf die Welt brachte, und vielleicht auch, warum sie und ihr Bruder eigentlich abgegeben wurden.

Die jugendliche Princess, dargestellt durch Scarlett Rayner, schafft dabei eine Gratwanderung, die nicht vielen jungen Darsteller:innen gelingt: Sie lehnt sich de facto gegen den lieb gewonnen Main-Cast auf, aber das ohne dabei wie eine nervige Göre zu wirken. Man merkt ihr an, dass sie Nikki und Jason lieb gewonnen hat und nicht verletzen will. Doch diese Suche nach Antworten ist für sie und ihr Aufwachsen einfach unfassbar wichtig.

Mein Fazit

Während ich bei Staffel drei noch das Hintergrundrauschen zu vieler Subplots kritisierte, kommt TRYING mit Staffel vier wieder bei dem an, was wir lieben: im Kern geht es um die Familie. Die Randcharaktere sind da, aber sie supplementieren nur den Plot um eben jene Kernfamilie. Und ja, Nikkis Schwester Karen und ihr chaotischer Mann Scott sind Bestandteil dieser Familie. So viel wurde in den letzten Staffeln hinreichend etabliert.

Die neuen Kinderdarsteller sind gut gewählt und machen einen soliden Job. Scarlett Rayner wird dabei deutlich mehr Raum gegeben. Der jüngere Bruder Tyler (Cooper Turner) ist dagegen vor allem anwesend. Streckenweise fand ich es schade, dass er so wenig einbezogen wird, schließlich geht es auch um seine leibliche Mutter. Aber vermutlich wollen alle Beteiligten ihn vor allem schützen, solange es keine handfesten Hinweise zu deren Verbleib gibt.

Das Staffelfinale hält dann noch nicht nur einen, sondern gleich zwei krasse Cliffhanger bereit – eine Staffel fünf wurde bisher leider nicht bestätigt, aber ist nach diesen absolut wünschenswert!

Ich gebe Staffel vier jedenfalls super gute 9 von 10 Punkten!

Ihr wollt mehr zu TRYING?

Hier findet ihr meine Review zu Staffel 3

Hier findet ihr Review sowie Interview mit Rafe Spall und Esther Smiths zu Staffel 2

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