REVIEW: „TRUMBO“ (Kinostart: 10. März 2016)

Über den Film

In den 40er-Jahren läuft es grandios für Dalton Trumbo (Bryan Cranston): Er ist einer der bestbezahlten Drehbuchautoren Hollywoods. „Fräulein Kitty“, „Dreißig Sekunden über Tokio“ und „Frühling des Lebens“ sind nur ein paar seiner Drehbücher, die in den Händen der Hollywood-Studios zu großen Blockbustern werden. Es ist keine Frage, dass er einen Oscar® bekommen wird, die Frage ist nur: wann? Doch mit dem Kalten Krieg und dem Aufstieg des Kommunistenhassers Senator McCarthy endet Trumbos Aufstieg. Die Kolumnistin Hedda Hopper (Helen Mirren) macht Stimmung gegen die „hoch bezahlten Verräter“ Hollywoods, und die Filmstars John Wayne und Ronald Reagan helfen bei der Hexenjagd. Als sich Trumbo weigert, vor dem berüchtigten Komitee für unamerikanische Umtriebe auszusagen, landet er auf der „Schwarzen Liste“ und verliert seinen Studiovertrag mit MGM. Doch Trumbo wäre nicht Trumbo, würde er sich unterkriegen lassen. Unter einem Pseudonym schreibt er weiter – und dabei entstehen seine besten Bücher. Als 1953 sein Alibi-Autor für „Ein Herz und eine Krone“ mit dem Oscar® ausgezeichnet wird, schöpft Trumbo neue Hoffnung und kämpft unablässig um seine Rehabilitation. Dann präsentiert ihm Kirk Douglas seine Idee zu „Spartacus“ und die Zeit scheint reif für den Gegenangriff.

Vor dem Hintergrund der McCarthy-Zeit ab 1945 erzählt Regisseur Jay Roach („Meine Braut, ihr Vater und ich“) die fast vergessene Geschichte eines der erfolgreichsten und bestbezahlten Drehbuchautoren der goldenen Hollywood-Zeit. In der Titelrolle als Dalton Trumbo brilliert Bryan Cranston, der zuletzt mit seinen Auftritten in „Breaking Bad“ und „Godzilla“ das Publikum begeisterte. Als seine Ehefrau glänzt Diane Lane („Untreu“) an seiner Seite, als seine Tochter ist Elle Fanning („Maleficent – Die dunkle Fee“) zu sehen. Weitere Rollen haben John Goodman („Inside Llewyn Davis“), Michael Stuhlbarg („A Serious Man“) und der US-Komiker Louis C.K. In einem Gastauftritt ist Christian Berkel („Der Untergang“, „Das Experiment“) als Otto Preminger, Regisseur und Produzent von „Exodus“, zu sehen.

FAZIT

Bryan Cranston leuchtet unwiderstehlich in dieser erstaunlichen – weil wahren Geschichte – über eine der dunkelsten Zeit-Perioden Hollywoods.

Hierbei portraitiert er als kaltgestellter Drehbuchautor Dalton Trumbo in perfekter Manier Hemingways Defnition von Mut: „Anmut unter Druck” und überzeugt als geistreicher, kettenrauchender Autor (die Szenen in der Badewanne sind köstlich). Bemerkenswert mutiger Protagonist auf ganzer Linie!

Ebenso liefert Stand Up Commedian und Schauspieler Louis C.K. eine wunderbar feinfühlige wie berührende Performance als fictiver Drehbuchautor Arlen Hird ab, die dem Film seine emotionale Mitte gibt. Ergänzt wird das Star Ensemble von u.a. John Goodman, Hellen Mirren und Alan Tudyk.

Was mir bei „Argo“ bisweilen nach Selbstbeweihräucherung aussah, ist hier leicht & fluffig und beschreibt, wie Hollywood sich am liebsten sieht, anspruchsvoll, befreit und rein.

Ein heiterer, unterhaltsamer Film über ein Thema, das wenig Heiteres in sich trägt – eine Kombi, die hier ganz wunderbar funktioniert.

„Trumbo“: 8/10

REGIE Jay Roach
BESETZUNG Bryan Cranston, Diane Lane, John Goodman, Helen Mirren, Michael Stuhlbarg, Elle Fanning, Louis C.K., David James Elliot, Alan Tudyk, Dean O’Gorman, Adewale Akinnuoye-Agbaje u.a.
PRODUKTION Michael London, Janice Williams, Shivani Rawat, Monica Levinson, Mimitt Mankad,
John McNamara, Kevin Kelly Brown
DREHBUCH John McNamara
 
Kinostart: 10. März 2016
Im Verleih von Paramount Pictures Germany

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