REVIEW: THE BIG SHORT (Kinostart: 14. Januar 2016)

New York im Jahr 2005: Der Dollar ist stark, die Wirtschaft boomt. An der Wall Street werden jeden Tag aufs Neue Börsen- und Wertpapiergeschäfte in gigantischem Umfang getätigt. Mit immer komplexer werdenden Immobilienprodukten, hervorragenden Renditen und vermeintlich minimalem Risiko werden selbst Arbeitslose zu Villenbesitzern und den Maklern, Versicherern und Bankenbossen winkt das schnelle Geld.

Was die Finanzbosse, die Medien und die Regierung nicht erkennen, durchschaut der eigenwillige Hedgefonds-Manager Michael Burry (Christian Bale) sofort: Er prognostiziert schon in wenigen Jahren das Platzen der amerikanischen Immobilienblase und den daraus resultierenden Zusammenbruch der Weltwirtschaft, der Millionen Menschen heimat- und arbeitslos machen wird. Als Burry vor der großen Katastrophe warnt, will niemand auf ihn hören – zu sicher fühlen sich die Bankenbosse und tun seine Prognosen ab. Daraufhin entwickelt Burry einen perfiden Plan: den „Big Short“. Durch sogenannte „Shortings“, Leerkäufe von Aktien großer Investmentbanken, wettet er gemeinsam mit weiteren risikofreudigen Spekulanten, wie dem unbeirrbaren Trader Mark Baum (Steve Carell), dem geldgierigen Deutsche-Bank-Makler Jared Vennett (Ryan Gosling) und dem früheren Star-Investor Ben Rickert (Brad Pitt), gegen das Finanzsystem, um selbst das unfassbar große Geld zu machen. Das Desaster und der absolute Wahnsinn jenseits aller moralischen Grenzen hat begonnen …

FAZIT

Gerade heute für fünf Oscars (Bester Film, Beste Regie, Bestes adaptiertes Drehbuch, Bester Schnitt und Christian Bale als Bester Nebendarsteller) nominiert, kommt der Film „The Big Short“ ebenfalls heute in die deutschen Kinos. Die Besetzung liest sich dabei wie das Who is Who Hollywoods: Brad PittChristian Bale, Ryan GoslingSteve Carell und Marisa Tomei. Jeder einzelne überzeugt in seiner Rolle. Vorweg das Negative: Die Geschichte ist weder einfach noch wird sie hundert Prozent verständlich für Finanz-Doofies (wie mich) umgesetzt. Dabei versucht der Film in lustigen Einschubszenen genau diese Knackpunkte zu erklären: zum Beispiel mit Popstar Selena Gomez am Blackjack-Tisch in Las Vegas, die vereinfacht das Wettsystem des Investmentgeschäfts darstellt. Trotzdem gelingt es nicht und das ist im Grunde das größte Manko des Films – es gibt zu viel zu erklären und man begreift verhältnismäßig zu wenig, was dem Film erstaunlicherweise nicht total schadet. Man ahnt als Zuschauer worum es geht, schließlich erinnert man sich zu gut an die Krise. Am Ende des Tages funktioniert eine gut gemachte und gut besetzte Geschichte um Gier, Betrug und das skrupellose Spiel mit Macht und Geld immer.

„The Big Short“ beruht auf dem gleichnamigen Bestseller von Michael Lewis, der die Finanztragödie thematisiert, von der unzählige Menschen weltweit direkt betroffen waren und unter deren Folgen sie bis heute leiden.

„The Big Short“: 7/10 Punkten. Definitiv ein Film, den man sich für’s Verständnis mehrfach ansehen muss.

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