REVIEW: „T2 TRAINSPOTTING“ (ab 16.02.2017 im Kino)

 

Zuerst war da eine Gelegenheit…dann passierte ein Verrat.

20 Jahre sind inzwischen vergangen.

Vieles hat sich geändert, vieles ist auch völlig gleich geblieben.

Mark Renton kehrt zurück an den einzigen Ort, den er jemals sein Zuhause nennen konnte.

Und sie warten auf ihn: Spud, Sick Boy, und Begbie.

Aber auch andere gute, alte Freunde warten bereits: Leid, Verlust, Freude, Rache, Hass, Freundschaft, Liebe, Sehnsucht, Angst, Reue, Diamorphin, Selbstzerstörung und Lebensgefahr, alle stehen Schlange, um ihn zu begrüßen, bereit zum Tanz.

 Regisseur Danny Boyle, Drehbuchautor John Hodge und Produzent Andrew Macdonald wollten vor 20 Jahren einfach nur einen unterhaltsamen Film machen. Doch der Überraschungserfolg Trainspotting wurde Kult und begeisterte eine ganze Generation. Nun kommt mit T2 TRAINSPOTTING endlich die Fortsetzung auf die große Leinwand. 

Von Beate Geibel

Eines vorweg: Wer mit einer, Erwartungs- und/oder Vergleichshaltung an diesen Film herangeht, hat schon verloren. Wer sich allerdings, vorurteilsfrei und offen auf T2 einlässt, wird belohnt.

Boyle gelingt es geschickt, dem Spirit des ersten Filmes treu zu bleiben, dabei den Veränderungen im Leben der 4 Protagonisten gerecht zu werden, ohne peinlich oder gar anbiedernd zu sein. 
 
Hier und da gibt es kleine, sporadische Rückblicke in die manisch, hektische Vergangenheit, clever angekündigt durch das Anspielen einiger Takte der legendären Musikstücke aus dem ersten Film, jedoch ist das Gesamtgefühl des neuen Films melancholischer, getragener und durchsetzt von zum Teil tragisch-komischer Selbstreflexion zum Thema ‘Älter Werden’ der Hauptfiguren.
 
Was mir fehlt ist der Zeitgeist Bezug! Hatte das Original, was Look, Soundtrack und britisches Kino im allgemeinen geht, eine ganze Ära definiert, so fehlt T2 genau dieser Aspekt in Zeiten von Brexit und Co.
 
Alles in allem ist der Film in sich nicht ganz rund, aber dennoch sehr charmant, unterhaltsam und humorvoll, aber eben auf nicht mehr im Überschall, sondern eher im Bummelzug Modus.
 

Fazit: 8/10 Punkten

Damals und Heute – Danny Boyle, Ewan McGregor, Ewen Bremner, Jonny Lee Miller und Robert Carlyle

Lange ist es her, dass man Ewan McGregor, Ewen Bremner, Jonny Lee Miller und Robert Carlyle zusammen auf der Leinwand gesehen hat. Seitdem hat sich in der Karriere der vier Schauspieler und des Regisseurs Danny Boyle einiges getan.

Danny Boyle (Regisseur/Produzent)

Im Jahr 2009 gewann Danny Boyle den Oscar als Bester Regisseur für sein Drama SLUMDOG MILLIONÄR, der zusätzlich sieben weitere Academy Awards abräumte. Auch Boyles nächster Film 127 HOURS erntete jede Menge Kritikerlob und wurde für insgesamt sechs Oscars nominiert. Zu seinen weiteren Regiearbeiten zählen unter anderem LEBE LIEBER UNGEWÖHNLICH (1997), THE BEACH (2000), 28 DAYS LATER (2002), SUNSHINE (2007), TRANCE – GEFÄHRLICHE ERINNERUNG (2013) und die hochgelobte Filmbiografie STEVE JOBS (2015). Mit dem Drehbuchschreiber von T2 TRAINSPOTTING, John Hodge, hatte Boyle bereits vor über 20 Jahren bei KLEINE MORDE UNTER FREUNDEN (1994) und TRAINSPOTTING – NEUE HELDEN (1996) zusammengearbeitet.

Ewan McGregor (Renton)

Seinen großen Durchbruch feierte der in Schottland geborene McGregor mit Danny Boyles schwarzer Komödie KLEINE MORDE UNTER FREUNDEN. Nachfolgend spielte er unter dessen Regie in TRAINSPOTTING – NEUE HELDEN und LEBE LIEBER UNGEWÖHNLICH. Neben Boyle arbeitete McGregor auch schon mit zahlreichen weiteren namhaften Regisseuren zusammen, darunter Steven Soderbergh (HAYWIRE, 2011), Roman Polanski (DER GHOSTWRITER, 2010), Ron Howard (ILLUMINATI, 2009) und Woody Allen (CASSANDRAS TRAUM, 2007) sowie Marc Forster, Michael Bay, Tim Burton und Ridley Scott. Zur beeindruckenden Schauspielkarriere des Schotten gehören daneben nicht zuletzt die Episoden I-III (1999, 2002, 2005) der Weltraum-Saga STAR WARS. 

Ewen Bremner (Spud)

Auch die Liste der Regisseure, mit denen der aus Schottlands Hauptstadt Edinburgh stammende Ewen Bremner bereits gedreht hat, liest sich beeindruckend. Zu nennen sind hier unter anderem Mike Leigh, Michael Winterbottom, Ridley Scott, Woody Allen und Guy Ritchie. Nach seinem Auftritt im Kultfilm TRAINSPOTTING – NEUE HELDEN war Bremner in Filmen wie THE ACID HOUSE (1998), JULIEN DONKEY-BOY (1999), PEARL HARBOR (2001) und SNATCH – SCHWEINE UND DIAMANTEN (2001) zu sehen. In Kürze wird man ihn in der Comicverfilmung WONDER WOMAN erneut auf der großen Leinwand erleben.

Jonny Lee Miller (Simon)

An der Seite von Ewan McGregor und Ewen Bremner spielte auch Jonny Lee Miller 1996 in TRAINSPOTTING – NEUE HELDEN und erlangte so internationale Bekanntheit. Zu seinen weiteren Kinofilmen der letzten Jahre zählen beispielsweise LIEBESFLÜSTERN (1997), MANSFIELD PARK (1999), Woody Allens MELINDA UND MELINDA (2004), AEON FLUX (2005), das Sportdrama FLYING SCOTSMAN – ALLEIN ZUM ZIEL (2006) sowie Tim Burtons DARK SHADOWS (2012). Daneben überzeugte Jonny Lee Miller auch in etlichen TV-Serien und Theaterstücken, darunter die am Royal National Theatre in London inszenierte Produktion „Frankenstein“ (2011) unter der Regie von Danny Boyle.

Robert Carlyle (Begbie)

In der Rolle des durchgeknallten Begbie war auch der – wie McGregor und Bremner in Schottland geborene – Robert Carlyle bereits in TRAINSPOTTING – NEUE HELDEN zu sehen und ist dem internationalen Publikum aus zahlreichen Kinofilmen und TV-Produktionen bekannt. Auf der großen Leinwand konnte man ihn zum Beispiel in GANZ ODER GAR NICHT (1997), JAMES BOND 007 – DIE WELT IST NICHT GENUG (1999), TO END ALL WARS – DIE WAHRE HÖLLE (2001), ERAGON – DAS VERMÄCHTNIS DER DRACHENREITER (2006) und 28 WEEKS LATER (2007) bewundern.

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