Von der Ballerina zur Agentin für den russischen Geheimdienst. Das ist die Geschichte von Dominika Egorova in Red Sparrow. Passend zu unserem Red Sparrow Gewinnspiel haben wir uns den Film für Euch angesehen.
Als eine Verletzung ihrer Karriere ein Ende setzt, sehen Dominika (Jennifer Lawrence) und ihre Mutter einer trostlosen und unsicheren Zukunft entgegen. Daher lässt sie sich schnell dazu überreden, eine der neusten Rekruten der Sparrow School zu werden.
Der Film startet mit der Vorstellung der beiden Hauptfiguren, Dominika Egorova und CIA Agent Nate Nash. Für mich war Nate Nash die ganzen 139 Minuten einfältig und uninteressant. Die Figur wurde zu wenig ausgebaut und ist für meinen Geschmack zu naiv. Dominika hingegen hat mir gefallen. Jennifer Lawrence legt eine gute Performance als „Sparrow“ hin – lediglich der gewollte russische Akzent in der deutschen Fassung hat mich den ganzen Film über gestört.
Dominika wurde nach einem Zwischenfall für den russischen Geheimdienst rekrutiert und wird als Agentin ausgebildet. Alles von ihrem lieben und hilfsbereiten Onkel organisiert – uneigennützig versteht sich. Im „Sparrow“-Programm erweist sie sich schnell unter den Ex-Offizieren und militärisch ausgebildeten jungen Menschen – wie sollte es auch anders sein – als Klassenbeste.
Dein Körper gehört dem Staat
Das sogenannte „Sparrow“-Programm wird im Film auch als „Hurenschule“ bezeichnet. Das war auch mein Eindruck. Vergewaltigung, Entblößung und Lust stehen hier an der Tagesordnung. Von einem traditionellen Agentenprogramm leider weit entfernt. Die Sparrows sollen in Verführung und Manipulation ausgebildet werden. Warum Jennifer Lawrence und ihre Co-Stars dafür allerdings fast jede Minute nackt sein mussten, bleibt mir ein Rätsel.
Für diejenigen unter Euch, die ein schwaches Gemüt haben, ist Red Sparrow leider nicht geeignet. Den ganzen Film über werden Leute brutal verprügelt oder mit einer Art Sparschäler gehäutet. Folter steht als Leitmotiv bei Red Sparrow ganz oben.
Red Sparrow: Lügen und Intrigen
Das Hin und Her zwischen Nate und Dominika, die gegenseitig aufeinander angesetzt wurden, verliert schnell an Handlung. Man weiß nicht, ob Dominika wahre Gefühle entwickelt oder doch nur ihre Sparrow-Fähigkeiten anwendet. Das war’s dann aber auch schon mit dem Spannungsbogen. Nate vertraut Dominika zu schnell und wirkt damit unglaubwürdig. Kein Agent würde so schnell Vertrauen zum Feind entwickeln. Meiner Meinung nach wurde hier kein Wert auf Glaubwürdigkeit gelegt.
Am Ende geht es vor allem um Lügen und Betrügen, Intrigen und Verrat. Für die Russen vor allem Verrat am Vaterland, denn Hauptfokus der beiden Agenten sollten Informationen über einen Maulwurf in russischen Regierungskreisen sein, mit dem Nate seit Jahren in Kontakt steht.
Fraglich ist allerdings am Ende, dass der Vize Präsident des russischen Geheimdienstes von seiner eigenen Nichte reingelegt wird und diese große Intrige natürlich keinem auffällt. Vor allem die Tatsache das Dominika als ehemalige Ballerina den ganzen Film über dem russischen Geheimdienst immer einen Schritt voraus ist, kann ich nicht glauben. Auch hier wurde die Glaubwürdigkeit der Charaktere einfach ignoriert.
Einen klassischen Agentenaustausch gibt es natürlich auch noch, um Red Sparrow ein rundes Ende zu verpassen.
Abschließendes Fazit zu Red Sparrow
Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich die Geschichte einer russischen Spionin als Hauptfigur sehr interessant finde. Die Umsetzung allerdings war mir zu brutal und auch zu schwammig. Nackte Haut und böse Männer allein reichen eben nicht für einen guten Agentenfilm à la James Bond.