REVIEW: „LION – DER LANGE WEG NACH HAUSE“ (Kinostart: 23. Februar 2017)

Die Geschichte

Ein Tag wie jeder andere im Leben des fünfjährigen Saroo: Auf dem Bahnhof der indischen Kleinstadt, in der sein Bruder ihn für einige Stunden zurückgelassen hat, sucht er nach Münzen und Essensresten. Vor Erschöpfung schläft er schließlich in einem haltenden Zug ein und findet sich nach einer traumatischen Zugfahrt am anderen Ende des Kontinents in Kalkutta wieder. Auf sich allein gestellt irrt er wochenlang durch die gefährlichen Straßen der Stadt, bis er in einem Waisenhaus landet, wo er von Sue (Nicole Kidman) und John Brierley (David Wenham) adoptiert wird, die ihm ein liebevolles Zuhause in Australien schenken. Viele Jahre später lebt Saroo in Melbourne, ist beruflich erfolgreich und wohnt mit seiner Freundin Lucy (Rooney Mara) zusammen. Er könnte rundum glücklich sein, doch die Frage nach seiner Herkunft lässt ihn nicht los. Nacht für Nacht fährt er mit Google Earth auf seinem Laptop das Zugnetz Indiens ab, zoomt auf hunderte von Bahnhöfen und sucht nach Hinweisen auf seinen früheren Wohnort und seine leibliche Familie. Er hat die Hoffnung schon fast aufgegeben, als das Unglaubliche passiert und er im Internet auf ein Dorf stößt, das seiner Erinnerung entspricht… LION ist eine tief bewegende Geschichte über die Suche nach den eigenen Wurzeln. Basierend auf dem autobiographischen Bestseller „Mein langer Weg nach Hause“ erzählt der Film die wahre Geschichte von Saroo Brierley, der als Kind in Indien verloren ging und Jahrzehnte später wie durch ein Wunder seine Familie wiederfand. In den Hauptrollen spielen Dev Patel („Slumdog Millionär“, „Best Exotic Marigold Hotel“), Rooney Mara („Carol“, „Verblendung“) und Nicole Kidman („Moulin Rouge!“, „The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit“). Regie führte Garth Davis nach einem Drehbuch von Luke Davies („Life“, „Candy – Reise der Engel“).

Fazit

Der australische Regisseur, Garth Davies, BAFTA-nominiert für die 2013 erschienene, exzellente Serie „Top of the Lake“, legt hier die Adaption einer wahren Begebenheit vor, die einem fast das Herz bricht.

Erzählt wird die Geschichte eines 5-jährigen Jungen, Saroo, der durch einen unglücklichen Umstand in einem Zug landet, der ihn 1600 km weit weg von seinem Zuhause, ein kleines Dorf in der östlichen Nimar Region Indiens, in die Großstadt Calcutta verschlägt. Der Junge spricht den Dialekt nicht und ist komplett auf sich alleine gestellt und wird dann von einem australischen Ehepaar adoptiert.

Dem Cinematographen, Greig Fraser („Zero Dark Thirty“, „Foxcatcher“), gelingt es trotz der an sich dramatischen und traurigen Geschichte, eine fast zarte, magische Stimmung zu erzeugen, welche die bedrückenden Ereignisse für den Zuschauer ertragbar machen, ohne dabei kitschig oder trivial zu wirken.

Den Erwachsenen Saroo spielt Dev Pastell („Slumdog Millionaire“, „The Best Exotic Marrygold Hotel“, „The Newsroom“), die Adoptiveltern Nicole Kidman und David Wenham.

Und trotz der illustren Besetzung ist der heimliche Star des Films für mich, der 8-jährige Sunny Pawar. Seine Performance ist herausragend und es kann nur seinem Alter geschuldet sein, dass es dafür keine Oscar-Nominierung gab. 

Wer „Slumdog Millionaire“ mochte, ist bei diesem Film, ebenfalls in der Kategorie Bester Film bei den diesjährigen Oscars nominiert, genau richtig.

Fazit: 8/10 Punkten

LION
DER LANGE WEG NACH HAUSE
mit Dev Patel, Rooney Mara, Nicole Kidman, David Wenham
Regie: Garth Davis
Kinostart: 23. Februar 2017
im Verleih von Universum Film 

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert