Countdown zu „Babylon Berlin“ – Review „Der nasse Fisch“

Mein Vater hatte seine guten Beziehungen spielen lassen. Das tat er gerne… Und so stieg ich an diesem frostigen Märztag 1929 in Berlin aus dem Zug… Die Dämonen meiner Kölner Vergangenheit sollten endgültig hinter mir bleiben. Doch die Albträume wurde ich nicht los.

 

Wenn euch „Der nasse Fisch“ nichts sagt, dann sagt euch bestimmt die kommende Serie „Babylon Berlin“ etwas. Mit 40 Millionen Euro ist sie die teuerste deutsche TV-Produktion aller Zeiten.  Nächste Woche ab dem 13. Oktober wird die erste Staffel mit 8 Folgen auf Sky1 ausgestrahlt.

Dies ist nur eine von zwei Adaptionen der Krimireihe von Volker Kutscher. Die Graphic-Novel „Der nasse Fisch“ von Arne Jysch ist die zweite Adaption und ist bereits im Jahr 2017 ein Bestseller.

Doch wie gut ist der Comic tatsächlich? Das wollte ich herausfinden. Glücklicherweise war der Carlsen Verlag bereit mir mit einer Ausgabe auszuhelfen, damit ich mir ein Bild machen konnte.

Worum geht es bei „Berlin Babylon“ & „Der nasse Fisch“?

Aus dem Namen der Serien-Adaption lässt sich schon ableiten, dass Dreh- und Angelpunkt der Geschichte Berlin ist. Nicht irgendein Berlin! Es ist das Berlin aus dem Jahre 1929. Ein politisch unruhiges Berlin vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten.

 

Ausgerechnet zur Sittenpolizei wird der junge Kriminalkommissar Gereon Rath versetzt. Es dauert nicht lange, dass er per Zufall in einen Mordfall verwickelt wird und seine Chance sieht zur angesehenen Mordkommission aufzusteigen. Schon bald gerät er auf eigene Faust immer tiefer in den kriminellen Sumpf der Hauptstadt. Schon nach kurzer Zeit teilt man das Gefühl von Gereon, sich in ein immer größer werdendes Netz zu verwickeln, dessen Ausmaß nicht erfasst werden kann.

Mit jedem Schritt, den ich vorankam, wurde die Sache komplizierter. Ich hatte das Gefühl, mich immer tiefer in einem Labyrinth zu verirren. Ich versuchte zu verstehen, was passiert war…

Ist die Umsetzung gelungen?

Wie sehr zieht die Geschichte einen in den Bann ohne an Glaubwürdigkeit des Settings und der Handlungen der darin lebenden Charaktäre zu verlieren? Ich muss schon sagen, ich war positiv überrascht. Es werden – historisch gesehen – die Veränderungen der damaligen Zeit authentisch (insoweit es in einem Comic möglich ist) dargestellt. Zusätzlich gibt es so viele interessante Charaktere zu entdecken, die nur so davon strotzen dieser Zeit des Umbruchs mehr Substanz zu geben. Es wird hierbei kein einseitiges Bild gezeichnet. Vielmehr handelt es sich um ein Mosaik von Personen, die sich auf einem breiten moralischen Spektrum bewegen. Dadurch wirkt es als wären die Figurenkeine wandelnden Klischees. Alles verschmilzt zu einer homogenen Masse. Die Charaktere hauchen der Welt, also Berlin, Leben ein und umgekehrt genauso.

Fazit: Babylon Berlin hat das Potenzial eine großartige Serie zu werden!

„Der Nasse Fisch“ ist eine grandiose Graphic-Novel. Die Grundlage für eine tolle Serie ist auf jeden Fall da: mehrdimensionale Charaktere, komplexe Handlung, tolles Setting und Ambiente. Ich glaube, das ist das erste Mal seit langer Zeit, dass ich auf eine deutsche Serie gespannt bin. Ich hoffe nur, dass meine Erwartungen an „Babylon Berlin“ nicht zu hoch gesteckt sind…

Fazit: 10/10 Punkten!

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