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„Dark„, Netflix erste deutsche Eigenproduktion, eine düstere Familiensaga mit übernatürlichem Touch, die im beschaulichen Minden spielt, erzählt die Geschichte von den zerbrechlichen Beziehungen vom Verschwinden zweier Kinder, und entblößt gleichzeitig das Doppelleben von 4 Familien in drei verschiedenen Zeitebenen.
Fazit
Das Einzige, was „Dark“ mit „Stranger Things“ gemein hat, ist das Genre Mystery und jeder, der die beiden Serien miteinander vergleicht, macht von Anfang an etwas falsch. Dieser Vergleich generiert eine Erwartungshaltung, die einem das unbefangene Eintreten in dieses neue Serienuniversum verbaut.
Wenn man unbedingt zur Einordnung Bezüge zu anderen Serien herstellen möchte, dann zu „The Returned“ (Frankreich) und „Twin Peaks“.
„Dark“ ist ein komplett eigenständiges, dunkles, düsteres Biest, was gänzlich erwachsen daherkommt und bei dem sich Echoes zu frühen David Fincher Filmen finden lassen.
Die gesamte Schauspielerriege, bis hin zu den Kleinst- und Nebenrollen, ist auf den Punkt topfit und überzeugt durch ihr sprödes, unterkühltes Spiel.
Getragen von der exzellenten Cinematographie von Nikolaus Summerer (Das letzte Schweigen, Who am I), entspinnt sich eine Mischung aus Kriminalfall, Zeitreise, Horror und menschlichen Tragödien, die mit jeder Minute eindringlicher wird und die bis ins letzte Detail gelungen ist.
Der Themenkomplex Schuld und Sühne ist dabei der rote Faden, der diese Serie zusammenhält, untermalt von einem perfekten Soundtrack, bei dem nicht nur die Auswahl, sondern auch die Platzierung zu Hundert Prozent stimmt. Die Splitscreen-Elemente in der Erzählweise, die einem das Hin- und Herspringen zwischen den Jahrzehnten vereinfachen, sind clever und erfrischend anders.
„Dark“ ist an manchen Stellen schwer zu ertragen und dabei doch so fesselnd, dass es einen von der ersten bis zur letzten Sekunde nicht loslässt.
Das Ende dieser bis dato Miniserie, ist ein Mega Cliffhanger, das Fragen offenläßt und Hoffnung auf eine zweite Staffel macht.
Es gibt hier nichts, aber auch gar nichts auszusetzen, nach Hindafing die zweite exzellente deutsche TV Serie, von internationalem Niveau.
Das Land der Dichter und Denker, was so lange TV Niemandsland war, es erwacht aus seinem Tiefschlaf, es geht voran. ENDLICH!
Fazit: 10 von 10 Goldblums
Bildrechte: © Stefan Erhard / Netflix