REVIEW: „CAPTAIN FANTASTIC“ (Kinostart: 18. August 2016 im Verleih von Universum Film)

Der hochgebildete Ben (Viggo Mortensen) lebt aus Überzeugung mit seinen sechs Kindern in der Einsamkeit der Berge im Nordwesten Amerikas. Er unterrichtet sie selbst und bringt ihnen nicht nur ein überdurchschnittliches Wissen bei, sondern auch wie man jagt und in der Wildnis überlebt. Als seine Frau stirbt, ist er gezwungen mitsamt der Sprösslinge seine selbst geschaffene Aussteigeridylle zu verlassen und der realen Welt entgegenzutreten. In ihrem alten, klapprigen Bus macht sich die Familie auf den Weg quer durch die USA zur Beerdigung, die bei den Großeltern stattfinden soll. Ihre Reise ist voller komischer wie berührender Momente, die Bens Freiheitsideale und seine Vorstellungen von Erziehung nachhaltig infrage stellen…

 

In der Hauptrolle als Familienvater Ben ist der Oscar®-nominierte Viggo Mortensen („Tödliche Versprechen – Eastern Promises“, „Der Herr der Ringe“-Trilogie) zu sehen. In weiteren Rollen glänzen der Oscar®-nominierte Frank Langella („Frost/Nixon“, „Robot & Frank – Zwei diebische Komplizen“) sowie Missy Pyle („Gone Girl – Das perfekte Opfer“, „The Artist“), Steve Zahn („Dallas Buyers Club“) und Kathryn Hahn („Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“). Die herausragenden Nachwuchstalente George MacKay (European Shooting Star 2014), Samantha IslerAnnalise Basso und Nicholas Hamilton ergänzen den erstklassigen Cast. An der Kamera stand der bereits mehrfach für seine Arbeit preisgekrönte Stéphane Fontaine („Der Geschmack von Rost und Knochen“, „Ein Prophet“). 

FAZIT

Mortensen, den ich als Schauspieler sehr verehre, ist endlich wieder zurück auf der etwas größeren Bühne und spielt einen anarchistischen, unkonventionellen, alleinerziehenden Vater von sechs Kindern, mit denen er mitten im Wald lebt. 
 
Sie feiern den “Noam Chomsky Tag“ anstatt Weihnachten, er bringt ihnen bei, wie man sein Essen selbst fängt und zubereitet. Die Kids trinken Wein, debattieren über Gesellschaft und Politik, lernen frei zu denken und zu handeln.
 
Die Fragen, die einem automatisch beim Anschauen des Filmes kommen: 
 
  • Was macht gute Erziehung aus? 
  • Wer ist die bessere Person? Der freie, radikale Vater Ben, für den Besitz Diebstahl darstellt, oder doch sein konservativer Schwiegervater, der sich bereit erklärt für die Eliteausbildung des Enkelsohnes zu bezahlen?

Ein charmanter Film, eine Art Comic Road Movie, wenn auch nicht gefällig, sondern eher komplex und kompliziert mit einem exzellenten, sehr lebendigen Mortensen und einer klasse Supportcast, allen voran die Kinder. 

Fazit: 8/10 Punkten

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