REVIEW 2: „STEVE JOBS“ (seit 12. November 2015 im Kino)

Von Marius Rossberg

Steve Jobs“ im Verleih von Universal Pictures International Germany
Darsteller: Michael Fassbender, Kate Winslet, Seth Rogen, Jeff Daniels, Katherine Waterston, Michael Stuhlbarg u.a.
Regie: Danny Boyle
Drehbuch: Aaron Sorkin
Produktion: Mark Gordon, Guymon Casady, Scott Rudin, Christian Colson
Ausführender Produzent: Bernard Bellew

FAZIT

Steve Jobs: 7/10 (Diese Bewertung setzt sich aus einer subjektiven 6/10 und einer objektiven 8/10 zusammen)

Als ich vor einigen Jahren als Kabelhilfe bei einer großen deutschen Telenovela gearbeitet habe, kam es am Set zu einer Situation, in welcher die beiden Schauspieler im Set sich plötzlich verbal sehr heftig angegangen sind. Das war zum einen sehr unterhaltsam, da die Schauspielerin, die einstecken musste, eine ziemliche Diva war und es meiner Ansicht nach verdient hatte. Aber es war auch so, dass ich gerne in dem Moment woanders gewesen wäre, denn so unangenehm war es mir bei diesem Streit anwesend zu sein. Und so fühlte ich mich zu 80 Prozent in diesem Film. Egos prallten aufeinander, Menschen sind sich permanent angegangen, es wurde auf lächerlichen Prinzipien beharrt. Das hat mich gestresst. Und es wurde unentwegt über technisches Zeug gesabbelt. Sehr ermüdend.

Daher die subjektive 6/10. Objektiv gesehen ist der Film trotzdem gut. Denn aus diesen Streitgesprächen hat er seine Energie gezogen. Und hat einem die Figur Steve Jobs näher gebracht. Aufgeteilt ist der Film in 3 Akte. Jeder Akt spielt kurz vor einer Produktpräsentation. Dadurch bekommt der Film das Gewand eines Theaterstücks. Ein dramaturgisch guter Kniff. Darstellerisch muss man nicht viel sagen. Die Besetzung spricht im Prinzip für sich (Michael Fassbender, Kate Winslet, Jeff Daniels). Und visuell hat der Film in jedem Akt das Geschmacksmuster des jeweilig vorgestellten Produktes gut eingefangen. In wie weit sich der Film an tatsächliche Ereignisse gehalten hat, kann ich nicht sagen. Für jeden, der sich mit der Biographie von Steve Jobs schon mal auseinander gesetzt hat, ist der Film auf jeden Fall eine interessante Ergänzung.

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