„Babylon Berlin“ wird ab heute auf Sky ausgestrahlt. Wer sich fragt, ob sich das Warten auf den Start der teuersten deutschen TV-Produktion gelohnt hat, ist hier genau richtig.
Ich werde die Entwicklung von „Babylon Berlin“ verfolgen und mir jede Woche eine Folge anschauen. Ihr könnt euch also wöchentlich darauf freuen, dass ich meinen Senf dazu gebe. In dieser Kritik werde ich nicht auf alle/einzelne Handlungsstränge eingehen, weil ich die Spoiler-Gefahr besonders für die ersten Folgen minimieren möchte.
Was passiert in den ersten Folgen von „Babylon Berlin“?
Wir befinden uns in Berlin im Jahr 1929. Kommissar Gereon Rath (Volker Bruch) aus Köln verfolgt in Berlin eine heiße Spur in einem Erpressungsfall. In der Hauptstadt bekommt er den Kollegen Bruno Wolter (Peter Kurth) zur Seite gestellt. Schnell merkt Gereon jedoch, dass die Methoden, um Kriminalität zu bekämpfen, bei der Sitte ganz Andere sind.
Nach einer Razzia verfängt sich der Kommissar in unvorhergesehene Ereignisse, die ihn immer tiefer in den „Kaninchenbau“ führen. Um mit diesen Ereignissen umgehen zu können, greift Gereon auf Drogen zurück.
Im täglichen Kampf für ihre Familie und für sich zu sorgen begleiten wir auch Charlotte Ritter (Liv Lisa Fries). Durch ihre Arbeit in der „Roten Burg“ als Stenotypistin trifft sie zufällig auf Rath. Doch genauso wie die Schattenseiten der Stadt, scheint auch sie voller Verlockungen und Abgründe.
Kritik „Babylon Berlin“
Für zwei Folgen wurde mir zu wenig von Gereon Rath präsentiert bzw. konnte der Charakter zu wenig glänzen.
Ja, wir haben viel über ihn erfahren, aber das war einfach zu plump: Ein Charakter, der Rath schon lange kennt, beschreibt ihn in einem Verhör. Das geschieht leider so, dass der Zuschauer das Gefühl hat, die Szene ist nur dafür da Gereon kennen zu lernen. Der Dialog fühlt sich gezwungen an. Meiner Meinung nach ist das schlechte „Exposition“. Ich finde es immer besser, wenn Charaktereigenschaften und die Vergangenheit eines Protagonisten durch das Handeln der Hauptfigur selbst zur Schau gestellt werden.
Eine weitere Möglichkeit ist eine Rückblende, welche sich auch sehr gut gemacht hätte. Diese Methode hat z.B. die Graphic Novel „Der nasse Fisch“ sehr erfolgreich verwendet.
Ich habe das Gefühl die Serie wollte mehr erreichen, als es notwendig gewesen wäre in den ersten Folgen. Es werden alle wichtigen Charaktere vorgestellt, gleichzeitig werden Konflikte geschaffen und hier und da gibt es ein paar Schockmomente.
Mich hätte es allerdings gefreut, wenn von Gereon und seiner Polizeiarbeit mehr zu sehen gewesen wäre. Aber das ist alles Kritik auf hohem Niveau. Für mich ist „Babylon Berlin“ eine der ersten deutschen Serien, die mich in den Bann zieht. Die beiden Protagonisten sind super besetzt und leisten eine gute schauspielerische Leistung. Die ganze Atmosphäre mit Musik und Kostümen ist klasse. Es ist eine herausragende deutsche Serie, welche sich mit amerikanischen Serien vergleichen lässt. Für eine perfekte Bewertung reicht es bei mir aber nicht.
Fazit: 4/5 Sternen
Edit: Aufgrund von Zeitmangel schaffe ich es leider nicht mehr Reviews zu der Serie zu schreiben. Sorry!