Hier der Kurzinhalt von OCEAN’S EIGHT, bevor wir nach dem Trailer zur Filmkritik kommen:
Über fünf Jahre ist es her, seit die gerade aus der Haft entlassene Debbie Ocean (Bullock) mit der Planung ihres größten Coups begonnen hat, für den sie gemeinsam mit ihrer ehemaligen Komplizin Lou (Blanchett) ein Team aus Spezialistinnen, Juwelierin Amita (Kaling), Trickbetrügerin Constance (Awkwafina), Hehlerei-Expertin (Paulson), Hackerin Nine Ball (Rihanna) und Modedesignerin (Bonham-Carter) rekrutiert.
Ihre Augen richten sich auf Diamanten im Wert von 150 Mio $ – diese Diamanten sollen den Hals der Schauspielerin Daphne Krüger (Hathaway) zieren, die den Mittelpunkt des Superevents bildet, die Met Gala.
Hier gehts zum Trailer:
Kommen wir nun zur eigentlichen Filmkritik:
Kinofilme, die das Thema Raubüberfall zum Inhalt haben, sind dann am besten, wenn sie einen Anteil an Realität besitzen.
Was mir bei OCEAN’S EIGHT in Teilen fehlt, ist der Background der Figuren, der ihre Motivation erklärt. Das führt leider dazu, dass nur wenige der Figuren greifbar und glaubhaft sind.
Der Film verlässt sich fast gänzlich auf große Namen und auf klassische Frauen-Klischeés wie Met-Gala, Luxus, Juwelen, Mode und Glamour. Zudem fehlt dem Film der Mut, eigenständig zu sein, denn er kopiert zu oft einfach nur die Vorlagen der voran gegangenen Filme.
Sandra Bullock trägt den Film routiniert und abgeklärt, ohne dabei vollends zu überzeugen, wohingegen Cate Blanchett leuchtet.
Ihr Spiel, ihre Coolness, ihre Kommentare, getragen von einem grandiosen Look. An dieser Stelle großes Lob an die Kostümdesignerin Sarah Edwards, all das ergibt eine in sich stimmige, sehr moderne Frauenfigur.
Gut gefallen haben mir der Charakter der Constance, clever gespielt von der US-Amerikanischen Rapperin Awkwafina und die Figur des Versicherungsermittlers John Frazier (James Corden), der rechtzeitig frischen Wind in die Geschichte bringt.
Komplette Fehlbesetzung ist hingegen Rihanna, da ist mir zu offensichtlich, dass man hier mehr Wert auf den großen Namen, anstatt auf ihre Schauspielkunst gelegt hat.
Was zudem nervt, ist das permanente Produktplacement.
Was die Regie angeht, wäre eine Regisseurin wie Greta Gerwig, die bessere Wahl gewesen, denn sie besitzt Mut und genug Unabhängigkeit, um aus einem guten Frauen-Ensemble etwas Besonderes zu machen, was Gary Ross nicht gelungen ist.
Fazit:
OCEAN’S EIGHT erfindet die Formel der vorangegangenen Filme nicht neu, denn es fehlt dem Movie insgesamt an Magie und Eigenständigkeit, aber das Ensemble verbreitet Humor und Gemeinschaftsgefühl.
Leichte, luftige Prosecco-Unterhaltung – allerdings mit Schwächen.
Daher: 6/10 Goldblums