Film Review: ASSASSINATION NATION

Zum Film ASSASSINATION NATION:

Was wäre, wenn all unsere Handys gehackt und Fotos wie Nachrichten für alle sichtbar im Internet veröffentlicht würden? Der ein oder andere denkt sich jetzt vielleicht

„Ich hab nichts zu verbergen“.

ASSASSINATION NATION zeigt gnadenlos: Wir alle haben etwas zu verbergen! In Zeiten, in denen das Leben von Teenagern wie Erwachsenen maßgeblich online stattfindet, werden mehr denn je sensibelste Informationen im vermeintlich sicheren Netz und privaten Chats geteilt. Die Freundinnen Lily, Bex, Em und Sarah werden in der Kleinstadt Salem schon bald auf die Probe gestellt, als die gesamte Stadt Opfer eines Hackerangriffs wird und der Ausnahmezustand eintritt.

Der Film nimmt den Zuschauer mit in eine Nacht, die all die brutalen Auswirkungen unserer Digital-Native-Generation entblößt. Was passiert, wenn die dunkelsten Geheimnisse für jeden sichtbar sind und die Kleinstadtblase platzt, sieht man ab dem 15. November 2018 im Kino!

Der Movie-Trailer gibt einen rohen Vorgeschmack vom Tod der Privatsphäre:

Kommen wir nun zur Film Review:

In Zeiten, in denen faktisch recherchierte Nachrichten nicht mehr von geschulten Journalisten stammen, sondern von gefühlt jedem, der ein Smartphone besitzt und Social Media Kanäle bedienen kann – in diesen Zeiten erscheint die hier überzeichnet erzählte Geschichte um Schuld, Verrat, Rache und Sühne, als ein höchst erschreckendes, dennoch plausibles Zukunftsszenario.

Und genau wegen dieser sehr aktuellen Veränderungen in unserer Gesellschaft, genau wegen der Dringlichkeit des Themas, hätte ich dem Film mehr Integrität und Respekt vor dem Einfluss gewünscht, den er auf die YA-Zielgruppe nehmen könnte.

Der Film ergötzt sich an vielen Stellen an seiner rein äußerlichen Möchtegern Coolness, indem er nackte Körper und Gewalt hip in Szene setzt und die Protagonisten eindimensional und oberflächlich darstellt.

Kleidung, Muskeln, Musik und Farben sind wichtiger, als echte Inhalte oder Dialoge.

Wie man Jugendthemen hingegen authentisch beleuchtet, mehrdimensionale Charaktere bearbeitet und dabei noch unterhaltsam ist, konnte man u.a. in den letzten Jahren bei Kids und American Honey beobachten.

Während sich Black Mirror, die preisgekrönte, britische Channel4/Netflix Serie, ähnlicher Themenkreise annimmt – dabei aber immer mit Anspruch und Glaubwürdigkeit agiert – verkommt ASSASSINATION NATION zum reinen Effekthascherei-Spektakel ohne Tiefgang.

Fazit: Schade, Chance bei einem wichtigen Thema vertan.

5/10 Goldblums

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