Kennt ihr schon die Belzebubs? Seit 2002 zeichnet der Finne JP Ahonen bereits seine Comics welche im Internet Kultstatus erlangten. Ende letzten Jahres erschien der Sammelband nun in Deutschland im CrossCult Verlag. Perfekte Lektüre um dem tristen grau unseres aktuellen Alltags zu entgehen (weil da alles schwarz weiß ist).
Zum Inhalt von BELZEBUBS
Hubbath, Samaël, Sløth und Obesyx sind die Belzebubs. Eine aufstrebende Black Metal Band aus Finnland, die im April 2019 ihr Debut-Album „Pantheon of the Nightside Gods“ bei Century Media, einem der größten Metal-Labels, veröffentlicht haben. Doch was treiben die vier Gestalten in Leder, Nieten und Corpsepaint, wenn sie nicht auf der Bühne stehen?
Mit welchen Alltagsproblemen hat ein satanischer Black-Metal-Musiker zu kämpfen? Diese Fragen und noch viel mehr werden im ersten Comic-Band des Finnen JP Ahonen beantwortet. In kurzen, großartig gezeichneten Strips erleben die Belzebus die abgefahrensten Geschichten – egal ob der kleine Sohn der Familie plötzlich zum frommen Christen wird, oder das neue Baby der Familie nachts von einem Dämon besessen durchs Haus schwebt … für satanischen Spaß ist gesorgt.
In den siebten Höllenkreis und zurück
Schön da. Wenig Sonne und dennoch schön warm. Was ich an solchen Comics ja oft liebe, ist dass sie dich, wenn du ganz neu drauf stößt, oft in solch einen Kosmos hineinziehen! Die Comicstrips von JP Ahonen sind mir hier und da zwar bereits im Internet über den Weg gelaufen. Doch, dass der Spaß bereits seit 2002 eine immer größere, fast schon Sekten-ähnliche, Heerschar aufbaut war mir neu. Es ist schon lange nicht mehr nur ein Comic. Es gibt Animationssequenzen. Ach und die Band? Die gibt’s natürlich auch echt!
Höchstwahrscheinlich wurde dafür irgendein ein Death Metal Dämon beschworen um die Figuren aus dem Comic zum Leben zu erwecken. Jedenfalls erschien letztes Jahr WIRKLICH ein Death Metal Album. Das Musikvideo oben wurde hierfür inszeniert. Ob auch der Rest von Sløth Familie unter uns weilt?
Meine Review
Im Comic werden, vergleichbar mit Mockumentaries, wie z. B. Modern Family oder Parks & Recreation, kurze Sequenzen aus dem Band und Familienalltag mit Interviewabschnitten abgewechselt. Manche Gags sind dabei wirklich innovativ und witzig (Segway to Hell Tour? Hell yes!) und nehmen gerne auch andere kulturelle Phänomene Hops. Alles in allem scheinen alle Charaktere auf ihre schrullige Art und Weise liebevoll und wie jemand den man tendenziell auf seiner Seite wissen wöllte.
Der Comic ist komplett in schwarz und weiß gehalten, der Zeichenstil simpel aber schön. Man erkennt alles und jeden und kann die Charaktere anhand eindeutiger Züge gut unterscheiden. Thematisch ist der Comic natürlich nichts für allzu junge Kids. Das ganze Satanisten-Ding wird zwar mit einem Augenzwinkern vermittelt, aber es wird schon auch mal blutig. Dennoch bewegen wir uns klar im Comedybereich.
Wer Lust auf seichte Lektüre hat, oder bereits großer Fan der Webcomics ist kann hier wenig falsch machen. Im Englischen würde ich es ein gutes Coffee Table Book nennen. In Deutschland würde ich stattdessen eher sagen: Perfekt fürs Klo. Da ist jeder Gast gut unterhalten und auch man selbst kann immer wieder gut drin blättern!
Dafür geb ich 8 von 10 Punkten (heute mal nicht rot hervorgehoben)
Bildrechte: © JP Ahonen / CrossCult-Verlag