Bevor wir zur eigentlichen Amazon Serien Review kommen, hier eine kurze Inhaltsangabe:
Die 10teilige Serie „Homecoming“ dreht sich um die Erlebnisse von Heidi Bergman (Julia Roberts), Sachbearbeiterin im Homecoming Transitional Support Center.
Die Einrichtung der Geist-Group hilft Soldaten dabei, wieder ins zivile Leben zurückzufinden.
Dort trifft sie auf Walter Cruz (Stephan James), einen Soldaten, der in eine neue Phase seines Lebens starten will.
Colin Belfast (Bobby Cannavale) ist Heidis Vorgesetzter und für die Einrichtung verantwortlich, dessen manische Eigenarten lassen fragwürdige Motive vermuten.
Bevor wir zur eigentlichen Amazon Serien Review kommen, der Trailer:
Hier nun unsere Amazon Serien Review:
In einem Interview mit dem US Magazin Variety im Rahmen des Toronto International Film Festivals anwortete Julia Roberts, angesprochen auf ihre erste Hauptrolle in einer TV Serie:
„Warum ich die Rolle angenommen habe? Die Qualität von TV Serien ist seit einigen Jahren bereits beeindruckend und um ein vielfaches höher als das, was ich aus früheren Zeiten kannte. Zudem hat mich das Drehbuch sehr berührt und ich hatte das grosse Glück, daß Sam Esmail (Mr Robot) und ich uns von Anfang so gut verstanden, das wir schnell Freunde wurden.“
Dass die Chemie zwischen Regisseur und Hauptdarstellerin stimmt, sieht man in jeder Einstellung, Roberts liefert hier eine ihre besten Leistungen seit Jahren ab.
Esmail beweißt, genau wie schon zuvor bei Mr Robot, eine sehr klare Vorstellung von Visualität und wie diese eine Geschichte tragen kann.
Allerdings hatte er keine physische Vorlage, denn die Serie basiert auf dem gleichnamigen Podcast von Eli Horowitz und Micah Bloomberg, die bei der Serie in Drehbuch und Produktion involviert waren.
Esmail war somit gezwungen, eine eigene Bildsprache zu entwickeln, was ihm in Kooperation mit Tod Campbell, mit dem er auch bei Mr Robot zusammengearbeitet hat, in Perfektion gelungen ist.
Campbell ist ein Meister durch dezentrale Kameraführung, elegant choreografierte Splitscreens, lange Sequenzen, plötzliche Nahaufnahmen und einem abgestimmten Score, eine beunruhigende Stimmung zu erzeugen – während die Architektur der Gebäude permanent Echos von Paranoia zu werfen scheint.
Die Show verströmt trotz sich ständig verzweigender Nebenhandlungen und der Tatsache, dass hier der elegante Look im Vordergrund stand, das Gefühl von Wahrhaftigkeit und hat mit 30 Minuten die richtige Länge pro Episode.
Punktabzug gibt’s allerdings für fehlende Charaktertiefe und Entwicklung der anderen Haupt- und Nebendarsteller, was aber bestenfalls Jammern auf hohem Niveau ist.
Hoffe sie heben sich das für die von Amazon bereits bestätigte 2. Staffel auf.
Fazit: Visuell wie thematisch on point. Intelligente, sich langsam entwickelnde Unterhaltung für Freunde von Counterpart, Patriot, Mad Men, Mindhunter, Big Little Lies, Mr Robot.
9/10 Goldblums