Von Beate Geibel und Melanie Pozo Alcocer
INHALT
In einer nicht allzu fernen Zukunft: Eine aggressive Pilzinfektion hat fast die gesamte Mensch-heit in fleischfressende, Zombie-artige Wesen – sogenannte „Hungries“ – verwandelt. Nur eine kleine Gruppe infizierter Kinder verspricht Hoffnung auf ein Heilmittel: Sie können ihren „Fres-simpuls“ kontrollieren, weil ihr Verstand noch nicht der Infektion zum Opfer gefallen ist. In einer Militärbasis werden sie von der Wissenschaftlerin Dr. Caldwell (Glenn Close) grausamen Experimenten unterzogen und besuchen unter dem wachsamen Auge von Sergeant Parks (Paddy Considine) täglich den Schulunterricht. Doch ein Mädchen unter ihnen ist anders: Die junge Melanie (Sennia Nanua) übertrifft ihre Mitschüler an Intelligenz, ist wissbegierig, einfalls-reich und vergöttert ihre Lieblingslehrerin, Miss Helen Justineau (Gemma Arterton). Als die Basis von einer Horde Hungries überrannt wird, kann Melanie zusammen mit Helen, Sergeant Parks und Dr. Caldwell gerade noch entkommen. In einer in Chaos und Zerstörung versunkenen Welt muss Melanie bald nicht nur über ihre eigene Zukunft, sondern das Schicksal der gesamten Menschheit entscheiden.
FAZIT BEATE
Wenn Joss Whedon ein Buch empfiehlt, dann hör ich schon etwas genauer hin. So geschehen mit “The Girl with all the gifts”. Ich mochte es, vor allem das Ende. Es war zwar weder komplex, noch sprachlich anspruchsvoll, dennoch gefielen mir die Geschichte an sich, einige die Figuren und vor allem die Quintessenz.
Auch der Film ist weder besonders tiefgründig, obwohl er es andauernd krampfhaft versucht und sich in pseudo-philosophischen Dialogen ergeht, noch besonders gut gespielt, zumindest nicht von der gesamten Cast.
Hier gibt es keinen Subtext, keine Metaphern und keine Meta-Ebenen, was dem eigentlichen Thema des Filmes gut zu Gesicht gestanden hätte.
Glenn Close bringt wie immer Kraft & Momentum und die Neuentdeckung Sennia Nanu macht ihre Sache sehr gut. Ich freue mich drauf, von diesem Talent in Zukunft mehr zu sehen.
Die Musik ist zu laut und nimmt mehr Raum ein, als dem Film gut tut.
Alles in allem ein durchschnittlicher Film, der dem Buch nicht gerecht wird. Schade, in dem Stoff war mehr drin.
Fazit: 5/10 Punkten
FAZIT MELANIE
Eigentlich habe ich ein ganz einfaches Motto: Bücher erst nach dem Ansehen eines Films lesen. In der Regel können die Movies nie mit den Bildern im Kopf mithalten, welche die Wörter des Autors in mir erzeugen. Und so geht’s mir auch mit „The Girl With All The Gifts“. Ich frage mich, ob mich der Film mehr mitgenommen und überzeugt hätte, wenn ich das Buch nicht verschlungen hätte. So war es für mich extrem schwierig mich mit den Figuren und er vereinfachten Story anzufreunden.
Die 12-Jährige Sennia Nanua macht ihre Sache echt ganz gut, trotzdem war ich von ihrer Interpretation der Rolle etwas genervt. Im Film kommt sie wie ein Fan-Girl rüber, das voller Ehrfurcht und Achtung seiner Lehrerin Miss Justineau gegenüber ist. Im Buch ist Melanie ein kleines Mädchen, dass ihre Lehrerin liebt. Wie eine Tochter ihre Mutter liebt. Herzzerreißend.
Insgesamt sind sowohl die Rollen als auch die Story runtergebrochen und vereinfacht worden, was ich hier und da tatsächlich sogar begrüßt habe. Erstaunlicherweise bin ich von Glenn Closes Darstellung der Wissenschaftlerin Dr. Caldwell sehr angetan. Obwohl sie auch hier besessen von ihrer Sache ist, hat es Close geschafft, dieser Rolle Leben und Herz einzuverleiben.
Alles in Allem finde ich kann ich nicht ganz neutral und fair sein, was das Fazit angeht. Ich glaube, der Film könnte gut angekommen und Nicht-Buch-Kennern sogar gut gefallen.
Für mich ist „The Girl With All the Gifts“ eine Literaturverfilmung, die ganz okay ist – aber keine Glanzleistung. Dementsprechend mein Fazit:
6 von 10 Punkten!