1 Film, 2 Meinungen: AQUAMAN

Von Michael Koppe und Melanie Pozo Alcocer

Kurzinhalt des Films AQUAMAN

AQUAMAN ist halb Mensch halb Atlanter – in jedem Fall ein kolossaler Krieger, der von seinem rechtmäßigen Anspruch auf den Thron des Unterwasserreichs von Atlantis erfährt.

Doch AQUAMAN lebt sein Leben oberhalb des Wassers als Arthur Curry, der ab und an seine Fähigkeiten nutzt, um anderen zu helfen. Aufgezogenen wurde von seinem menschlichen Vater Tom – obwohl er der erstgeborene Sohn von Königin Atlanna war.

Als Mischung aus Mensch und Atlantis bedroht alleinig seine Existenz die Bewohnern des Meeres. Jetzt liegt es an Arthur beide Welten zu vereinen – und einen Krieg zu verhindern!

Hier könnt Ihr einen Blick auf den Trailer von AQUAMAN werfen:

Was Michael sagt…

Top oder Flop? Schafft es DC mit der Verfilmung von einem ihrer bekanntesten aber komplizierteren Helden AQUAMAN, gespielt vom charmanten Jason Momoa, sich an Marvels Erfolg mit deren Helden Verfilmungen anzuschließen?

Schauen wir mal…

Kurz vorab für alle, die wissen wollen ob sich der Film lohnt:

Ich war sehr unterhalten von AQUAMAN. Der Film hätte eine kleine Kürzung von circa 15 Minuten vertragen können, da mir die zwei Stunden und 20 Minuten zu lang erschienen. Auch konnte die zweite Hälfte des Film nicht ganz an die phänomenale erste Hälfte anschließen – mehr dazu im Review. Nichts desto trotz, eine solide Verfilmung eines Helden, der eine recht komplexe und schwer an unsere Realität anpassbare Hintergrundgeschichte hat. Für AQUAMAN Fans absolut zu empfehlen.

Aber von vorne…

Arthur Curry der AQUAMAN bekommt seine eigene Origin Story. Director James Wan beginnt diese mit Arthurs Eltern, Tom Curry (Temuera Morrison) und Atlanna (Nicole Kidman), deren verbotene Liebe und der Geburt Arthurs. Die gesamte erste Hälfte des Films wird genutzt, um die komplizierten Verhältnisse zwischen der Menschenwelt und der Meereswelt zu erklären – sowie Charaktere aus dem Comic einzubinden. Dabei sind viele von AQUAMANs Größen dabei: Mera (Amber Heard ), Arthurs Halbbruder Orm (Patrick Wilson ), Manta (Yahya Abdul-Mateen II) und Vulko (Willem Dafoe).

Es ist dieser Teil des Films, der mir am besten Gefallen hat. Die Einbindung und Entfaltung der Welt des AQUAMAN ist witzig, unterhaltsam und verständlich umgesetzt. Die Handlungen und Motive der Charaktere sind nachvollziehbar und real – und als solche findet der Zuschauer gut Zugang zum Film.

AQUAMANS Underwater Love

Es sollte keinen verwundern, dass ein Film über einen Superhelden aus den Meeren mit Computer animierten Grafiken (CGI) gerade zu vollgestopft ist. Anders als manch einer glauben mag, ist uns Menschen das Unterwasseratmen dann doch nicht gegeben.

An dieser Stelle setzt eine Dissonanz ein. DC ist bei der Darstellung und Umsetzung der Unterwasserwelt den Comic sehr treu geblieben. Wo bei Marvel versucht wird die Superhelden so gut es geht in der uns bekannten Welt einzubauen, geht AQUAMAN in die andere Richtung. Das Unterwasser Sci-Fi Feuerwerk geht soweit, dass ich teils nicht sicher war, ob ich bei AQUAMAN oder bei Guardians of the Galaxy sitze. Dem treuen AQUAMAN Fan mag das erfreuen – der normale Zuschauer wird aber etwas verdutzt zurückgelassen.

Besonders die zweite Hälfte des Films ist hiervon stark betroffen: Es jagt ein CGI Feuerwerk das nächste. Dies schmälert leider den Film und macht einiges der sehr gut gemachten erste Hälfte kaputt. Ein paar Kürzungen hätte dem Film gut getan. Der Engländer würde sage, es war etwas

„too much“.

Ein Teil der Kritik fällt hier auf den komplizierten Comic-Hintergrund. Wir reden hier über einen supernatürlichen Mann, der mit Tieren kommunizieren und Unterwasser atmen kann – welcher aus Atlantis stammt und als Sonderling eine Königsrolle einnehmen muss. Da haben es selbst die Superman-Verfilmer einfacher, die brauchen Krypton nicht realistisch in unsere Welt einbinden – da der Planet Bumm gemacht hat.

Alles in allem war der Film aber definitv eine gute Einbindung ins DC Universum. Nicht ganz so gelungen wie Wonder Woman, aber auch nicht unter den DC Flops.

Fazit: Ich gebe dem Film 6 von 10 Punkten für reguläre Zuschauer – und 8 von 10 für DC- und AQUAMAN Fans.

Was Melanie sagt…

Ich gehöre tatsächlich zu den Zuschauern, die völlig unbefangen den Film AQUAMAN sehen konnten. Sprich: Ich kenne die Comics nicht. Das Einzige, was AQUAMAN und ich gemeinsam haben, ist, dass ich vom Sternzeichen Wassermann bin!

Kurzum: Der Film ist ein gewaltiges Bildspektakel. Die Unterwasserwelten sind opulent und unfassbar beeindruckend – in weiten Teilen wird man vom CGI förmlich erschlagen. Ich war ehrlich gesagt ganz froh, dass wir den Film in 2-D sehen konnten und ich nicht die ganze Zeit das Gefühl hatte, mich ducken zu müssen.

Hach, der Jason macht’s…

Meiner Meinung nach lebt der komplette Film davon, dass Jason Momoa als AQUAMAN komplett fasziniert. Er lebt den Part, ist gefühlt AQUAMAN. Die Charaktere an sich bleiben an der Oberfläche und zeigen unfassbar wenig Tiefe. Vieles wird erklärt und ist dann einfach so – aber richtig fühlen konnte ich es nicht. Zum Beispiel die angeblich so große Liebe zwischen AQUAMANs menschlichem Vater und atlantischer Mutter. Es muss reichen, dass der Vater jahrelang Tag für Tag am Wasser steht und auf die verlorene Liebe wartet. So richtig Chemie zwischen Beiden konnte ich nicht spüren, noch wurde ihnen tiefere Storylines gegeben, welche die große Liebe unterstreichen würde.

Ich sehe es ähnlich wie Micha: Der Film hatte Längen. Ich will soweit gehen und sagen: man hätte 20 Minuten locker streichen oder kompakter erzählen können. Ich verstehe, dass die Macher dem Comic Tribut zollen wollen – und die Unterwasserwelten und -schlachten so gewaltig wie möglich versucht haben darzustellen. „Too much“, sagt Micha. Ich sage:

„Weniger wäre hier tatsächlich mehr!“

Dafür hätte ich mir ein klitzekleines bisschen mehr charakterlichen Tiefgang gewünscht – ein bisschen mehr Humor. Teilweise war er schon da – für mich allerdings nicht genug.

Fazit: 7 von 10 Punkten. Alleine für Jason Momoas charmante Darbietung lohnt es sich rein zugehen! Und trotz der oben genannten Kritik ist der Film ein Augenschmaus! 

AQUAMAN läuft am 20. Dezember 2018 in 3-D, 2-D in den deutschen Kinos und IMAX an.

Foto-Credit:Courtesy of Warner Bros. Pictures / Copyright:© 2018 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC.

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